Yin und Yang - Entgegengesetzt und doch verbunden

Yin und Yang sind zwei entgegengesetzte Kräfte, die einander jedoch andauernd im Kreislauf beeinflussen und deshalb untrennbar miteinander verbunden sind. Ohne den einen Zustand, gibt es den anderen nicht, es ist der Ausgleich, die Balance in einem Wandel. Die Idee von Yin und Yang ist, dass sich alle Vorgänge in der Natur und auch im menschlichen Körper zyklisch bewegen. Sie symbolisieren, dass jeder Vorgang eine Schatten- und eine Sonnenseite hat, die sich im Tagesablauf ändert. Yin ist passiv und aufnehmend, Yang ist aktiv und abgebend. In dem Symbol von Yin und Yang steckt die Wahrheit: Alles ist in einem Kreis vereint und bewegt sich in Zyklen. Auch das Universum bewegt sich nach diesem Prinzip. Der Mensch ist ein Mikrokosmos im Makrokosmos. So wie das Kräftepaar Yin und Yang im Universum im dauernden Kampf steht und gleichzeitig eine Einheit bildet, so symbolisiert es auch Harmonie und Disharmonie des menschlichen Organismus. Jeden Tag und jede Minute werden wir Zeugen des ewigen Wandels zwischen diesen unterschiedlichen Urkräften. Im Gleichgewicht stehendes Yin und Yang bedeutet Gesundheit, Verlagerung der Energie QI in einer Richtung aber Krankheit. Wenn Zeitdruck, Hektik und Ängste unser Leben bestimmen wird es höchste Zeit zu lernen, loszulassen. Zu versuchen, wieder in Balance zu kommen und unseren Energiehaushalt, unser Yin und Yang auszugleichen.

Yin und Yang sind der Anfang und das Ende. Sie sind die Wurzel von Leben und Tod. Wer gegen das Prinzip von Yin und Yang lebt, wird sein Leben zerstören. Wer mit ihm lebt, wird in Harmonie leben.

Nei Jing Su Wen Kapitel 5

Qi - Lebensenergie

QI gilt in den traditionellen chinesischen Überlieferungen zufolge als die Basis der unendlichen Vielfalt von Lebensmanifestationen. Dazu zählen sowohl irdische Erscheinungsformen wie Mineralien, Pflanzen, Tiere und Menschen als auch das Universum. Das Wissen um QI beruht auf intensiven Beobachtungen der Naturphänomene im Universum, die schon vor vielen Jahrtausenden im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit chinesischer Gelehrten standen. Das QI kontrolliert und unterstützt sämtliche Stoffwechselvorgänge innerhalb des Körpers. Es gewährleistet, dass die aufgenommenen Substanzen in Blut und Körperflüssigkeiten umgewandelt werden und neues QI entstehen kann. Ist die reguläre Umwandlungsfunktion des QI nicht möglich, so kann es zu Beeinträchtigungen bei der Nahrungsaufnahme, beim Stoffwechsel, bei der Verdauunug oder auch bei den Körperausscheidungen kommen. Nachfolgend können Unwohlsein und entsprechende Krankheiten entstehen.
QI ist in allen Lebensbereichen präsent!

Die Grundsubstanzen des Lebens

Körper und Geist werden in der chinesischen Philosophie und Medizin nicht als biologischer Mechanismus betrachtet, sondern als eine Ansammlung und Interaktion von QI in unterschiedlichen Erscheinungsformen. Diesem Verständnis folgend, erschafft QI den gesamten Organismus und damit sowohl die physischen als auch die psychischen Komponenten des Menschen. Das gemeinsame Wirken von Körper und Geist ist das Resultat eines Zusammenspiels bestimmter, vitaler Grundsubstanzen - Essenz ( Jing ) - QI - Geist ( Shen ), deshalb werden sie auch als die Drei Schätze - San Bao bezeichnet.
Das menschliche Leben beruht auf einer engen Verbindung zwischen Essenz, QI und Geist. Alle drei Aspekte bilden gemeinsam als unverzichtbare, existenziell wichtige Bestandteile die Grundlage des menschlichen Seins und jeglicher Lebensaktivität. Die drei Schätze Essenz, QI und Geist sind trotz ihrer unterschiedlichen Eigenschaften und Aufgaben ein unteilbares Ganzes. Sie können sich wechselseitig beeinflussen, sich miteinander verbinden und ineinander übergehen. Die Essenz gilt als materielle Grundlagen das QI als treibende Kraft und der Geist als führende Instanz.

Die Fünf Wandlungsphasen (Wu Xing)

Die Lehre der Fünf Wandlungsphasen wird auch als die Lehre der fünf Elemente - Holz, Feuer, Erde, Metall, und Wasser bezeichnet. Sie ist neben Yin und Yang eine weitere grosse Leitidee der chinesischen Kultur, Philosophie und Medizin. Wohl immer schon suchten die Menschen nach Erklärungen für die Abläufe der Natur sowie für die eigenen körperlichen und geistigen Prozesse. Innerhalb der Chinesischen Medizin wurde daran gearbeitet, anhand der Lehre der Fünf Wandlungsphasen Rückschlüsse auf die Entstehung von Krankheiten sowie auf Methoden zur Vorbeugung und Heilung zu ziehen. Dazu erfolgten genaue Beobachtungen der Natur beziehungsweise des Universums als Makrokosmos, des Menschen als Mikrokosmos sowie ihre vielfältigen Wechselbeziehungen.